5 Gründe, warum ich Varanasi kein zweites Mal besuchen werde

Eigentlich läuft es auf meinen Reisen so ab: Ich besuche eine Stadt, freue mich über das Entdeckte und ziehe in den nächsten Ort. Oftmals denke ich dann, dass ich in der Zukunft gern einmal zurückkommen würde. Doch unter keinen Umständen möchte ich nochmals zurück nach Varanasi. In diesem Artikel nenne ich dir fünf Gründe, woran das liegt und warum du vielleicht auch besser einen Bogen um diese Stadt machen solltest.

Blick auf den Ganges in Varanasi mit Booten

1. In Varanasi wurden wir an vielen Stellen über den Tisch gezogen

Es gibt überall Leute, die einen abzocken wollen. Aber in Varanasi habe ich das besonders intensiv zu spüren bekommen. Schon in anderen Städten haben uns Inder vor den Betrügern in Varanasi gewarnt. Trotzdem haben mich die Ausmaße überrascht.

Da war z.B. der Fahrrad-Rikshaw-Fahrer, der am Ende unserer Tour plötzlich das Doppelte vom vereinbarten Preis verlangt hat. Da war der Bootsführer, der nur für das Betreten seines Bootes 200 Rupien verlangt hat. Und die „Volunteers“ an den Ghats, die uns ungefragt herumgeführt haben, auf mehrfache Nachfrage versichert haben, dass alles kostenfrei ist, und anschließend das Zwanzigfache von unserer Spende verlangten. Zugegeben, wir haben nicht viel gegeben. Aber wenn die Typen uns etwas kostenlos anbieten, dann habe ich kein Verständnis dafür, dass wir zu einer „Spende“ in vorgegebener Höhe gezwungen werden. Wenn vornherein mit offenen Karten gespielt wird, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Aber so war es natürlich nicht.

Getoppt wurde die Situation noch dadurch, dass uns auf dem Rückweg sogar ein Mann entgegen kam, der mich wegen unserer Spendensumme äußerst aggressiv vollbrüllte. Ich bin mir sicher, dass er sogar handgreiflich geworden wäre, wenn ich nicht irgendwann einfach weiter gegangen wäre.

Want money change? Need Tuktuk? Looking for hotel? No?? What are you searching?
„Want money change? Need Tuktuk? Looking for hotel? No?? What you want?“

Alles in Allem hatte ich ständig das Gefühl in der Stadt verarscht zu werden. Ich kann gut damit leben, wenn ich mal etwas mehr als ein Einheimischer bezahle. Aber in Varanasi kam es mir so vor, als würden Westler systematisch abgezockt werden.

Falls du dir ein eigenes Bild von Varanasi machen möchtest, dann empfehle ich dir, einen persönlichen Guide zu nehmen. Erfahrungsgemäß bewahren dich Reiseführer vor aufdringlichen Verkäufern und Personen, die dich abzocken wollen. Im Nachhinein bereuen wir es, dass wir Varanasi auf eigen Faust erkundet haben. Wahrscheinlich hätten wir durch einen Guide viel mehr von den schönen Seiten der Stadt mitbekommen.

Falls du auch auf der Suche nach einer privaten Führung bist, kannst du hier deinen Guide für Varanasi finden.

2. Der Verkehr ist einfach nur chaotisch

Chaotischen Verkehr sind wir aus Indien ja nun schon mehr als gewohnt. Das sich viele Motorräder nicht an die Fahrtrichtung halten, ist nichts Neues für uns. Kühe auf der Fahrbahn überraschen uns längst nicht mehr. Trotzdem nervt der chaotische Verkehr in Varanasi besonders, weil alles noch mal eine Stufe extremer ist. Die Gassen sind sehr eng und ich hatte oftmals keine andere Chance als zur Seite zu springen, wenn ein Moped von vorn angeschossen kam. Ob ich in so einer Situation nun in einen der zahlreichen Kuhfladen trete, ist natürlich mein Problem. Bei dieser Rücksichtslosigkeit fehlen mir einfach die Worte.
Mehrfach kam es auch vor, dass Fahrer einfach nach hinten oder auf ihr Handy gesehen haben und so gar nicht wissen konnten, auf was sie gerade zufuhren.

Der Verkehr wird dadurch noch verrückter, dass tausende Pilger die Straßen füllen. Die Szene wurde perfekt durch durchgängig hupenden Motorräder sowie Rikshaw-Fahrer, die uns überall von ihren Diensten überzeugen wollten. Am liebsten hätte ich gar nicht mehr unser Hostel verlassen.

3. Varanasi ist unheimlich dreckig

Die hygienischen Bedingungen in Indien sind ja bekanntermaßen sehr fragwürdig. Doch Varanasi toppt noch mal um Welten das, was wir bisher erlebt haben. Zwischen den Häusern stapeln sich riesige Müllberge, in den Gassen schwirren riesige Schwärme an Fliegen und überall stinkt es so unerträglich, dass ich die Luft anhalten musste. Zum Stadtbild hat sich bei uns auch ein Mann im Gedächtnis eingebrannt, der mitten auf der Straße seine Notdurft verrichtete. Ich halte mich eigentlich für nicht sehr zimperlich, doch der Dreck in Varanasi war mir einfach zu viel.

Ein Mädchen winkt uns in Varanasi zu
Eine typische Gasse in Varanasi: Müll und Kinder, die uns zuwinken

4. In Indien gibt es spannendere Dinge zu entdecken als einen verdreckten Fluss und Scheiterhaufen

In Varanasi gibt es im Grunde den Ganges mit seinen Ghats zu sehen, in dem die Toten beigesetzt werden. Wie du sicherlich weißt, ist der Ganges für die Hindus heilig. Sie glauben, dass sie mit einer Beisetzung im Ganges einer erneuten Wiedergeburt entgehen.

Jeden Abend wird in Varanasi zum Sonnenuntergang eine Zeremonie abgehalten, bei der dem Fluss Ganges gehuldigt wird. Dazu strömen hunderte Pilger, Einheimische und Touristen zum Dasaswamedh-Ghat.
Jeden Abend wird in Varanasi zum Sonnenuntergang eine Zeremonie abgehalten, bei der dem Fluss Ganges gehuldigt wird. Dazu strömen hunderte Pilger, Einheimische und Touristen zum Dasaswamedh-Ghat.

So sehr die Inder den Ganges verehren, so sehr lassen sie ihn verdrecken. Mittlerweile handelt es sich nur noch um eine braune Brühe voll mit Chemikalien und menschlichen Überresten, die das Flussbett hinunter fließt. Viele Hindus gehen in diesem „Wasser“ baden oder waschen ihre Kleidung darin. Manche Reisende loben dabei die spirituelle Stimmung. Mir wird einfach nur schlecht bei dem Gedanken, dass die Inder das Wasser sogar trinken und den ganzen Tag in den Klamotten herumlaufen, die sie vorher durch diesen Dreck gezogen haben. Aufgrund der engen Gassen lässt es sich fast nicht umgehen, dass man die Pilger nach ihrem Bad berührt.

Der Weg zum Manikarnika Ghat führt vorbei an viele Holzstabel
Der Weg zum Manikarnika Ghat führt vorbei an vielen Holzstapeln

Interessant hingegen fand ich die Scheiterhaufen am Ufer des Ganges. Trafen wir doch hier auf ein ganz anderes Wertefundament. Doch ganz ehrlich: Das ist die Anstrengungen nicht unbedingt wert! Es gibt in Indien so viel inspirierendere Orte zu entdecken. Anstelle dir Varanasi anzusehen, schaue dir lieber den Himalaya an oder reise in den Süden Indiens! Verbringe deine Zeit z.B. lieber in Amritsar, Ladakh, Madurai oder Mysore.

5. Die Tempel in Varanasi sind unspektakulär

Tempel anschauen gehört in fast jeder indischen Stadt zum Pflichtprogramm. Auf Empfehlung unserer Unterkunft haben wir uns mit einer Rikshaw zu mehreren Tempeln fahren lassen. Aber ganz ehrlich: In Varanasi haben wir die hässlichsten Tempel der gesamten Reise gesehen. Einige waren sogar total verdreckt. Auf alle Fälle nichts, was du dir ansehen müsstest.

Tempel in Varanasi, Indien
Einer der schöneren Tempel: Durga Kund Tempel

Fairer Weise muss ich dazu sagen, dass wir bei der Tour keinen Stopp an dem Goldenen Tempel von Varanasi gemacht haben, der sehr schön sein soll. Wenn ich jedoch den Bewertungen auf Tripadvisor Glauben schenke, dann kommt man dort als Nicht-Hindu ohnehin nicht ins Innere. Deswegen haben wir uns diesen Weg gespart.

Die wichtigsten Ecken in Varanasi

Irgendeinen Grund muss es dafür geben, dass es so viele Reisende nach Varanasi zieht. Falls du dir die Stadt trotzdem ansehen willst, dann gibt es für dich zum Abschluss noch eine Übersicht über die wichtigsten „Sehenswürdigkeiten“ der Stadt. Aber wenn du mich fragst: Spare dir den Weg!

Nachtrag: Im Fernsuchtblog bin ich über einen Artikel gestoßen, der dir noch sehr viel mehr Informationen zu Varanasi gibt. Wenn du also trotzdem noch in die heilige Stadt reisen möchtest, schau dir mal den Artikel Varanasi: Gekommen um zu sterben? von Isolde an.

Ghats in Varanasi

Die Ghats sind die Orte, an denen du zum Ganges gelangst. An anderen Stellen ist der Fluss komplett zugebaut. Die Liste ist nach einer Nord-Süd-Ausrichtung sortiert, d.h. das erste Ghat ist ganz im Norden und das letzte Ghat ist ganz im Süden Varanasis.

Ein heiliger Mülleimer am Assi Ghat
Ein heiliger Mülleimer am Assi Ghat
  • Panchaganga Ghat
  • Manikarnika Ghat (hier werden verstorbene Hindus verbrannt und dem Ganges übergeben)
  • Dashashwamedh Ghat (jeden Abend um 19 Uhr findet hier eine einstündige Zeremonie statt)
  • Chausath Yogni Ghat
  • Digpatiya Ghat
  • Raja Ghat
  • Mansarover Ghat
  • Harish Chandra Ghat (das zweite Krematoriums-Ghat in Varanasi, wo Kastenlose bzw. Nicht-Hindus verbrannt werden)
  • Hanumaan Ghat
  • Shivala Ghat
  • Mahanirvan Ghat
  • Prabhu Ghat
  • Pumpwa Ghat
  • Tulsi Ghat
  • Assi Ghat

Tempel in Varanasi

  • New Vishwanath bzw. Birla Tempel (Umgebung im grünen Unigelände ist eine nette Abwechslung zu Varanasi)
  • Sankat Mochan Hanuman Tempel (Achtung: ziemlich aggressive Affen)
  • Tridev Tempel
  • Tulsi Manas Tempel
  • Durga Kund Tempel (Knallrote Wände und im Innenhof goldene Säulen; kein Zutritt ins Innere für Nicht-Hinuds)
  • Bharat Mata Tempel (Im Inneren gibt es eine riesiges Marmorrelief von Indien zu sehen)
  • Kashi Vishwanath (Goldener Tempel, unseres Wissens bekommt man als Nicht-Hindu nichts zu sehen)

Mit Varanasi verbinde ich leider keine schönen Erinnerungen. Viele andere Indien-Urlauber empfinden jedoch eine starke Faszination für die Stadt und sind begeistert. Dieser Artikel spiegelt meine persönliche Meinung wieder und hat absolut keinen Anspruch auf eine objektive Darstellung. Wenn du willst, informiere dich gern noch bei anderen Stellen zu Varanasi. Nach fünf Monaten in Indien würde ich dir jedoch zu anderen Zielen in dem riesigen Land raten,

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Über den Autor

Hey, ich bin Francis – Weltenbummler, Blogger und Drohnenpilot. Seit Januar 2015 reise ich mit Bina um die Welt. Immer im Gepäck ist eine Kamera-Drohne, mit der wir die schönsten Plätze aus der Luft festhalten. Auf unserem Blog teilen wir mit dir die besten Tipps für deine nächste Reise. Hast du noch Fragen zu diesem Artikel? Dann schreibe uns doch in den Kommentaren!

Diskussionen zum Thema

  • Julia | 10.08.2015

    Hallo ihr Beiden,

    schade, dass es euch in Varanasi gar nicht gefallen hat. Bei mir stand Varanasi ziemlich am Ende meiner Indienreise auf dem Plan, davor war ich auch im wunderschönen Norden. Ich hatte wirklich Angst vor der Stadt, weil mir alle nur Horrorgeschichten erzählt hatten und ich war total positiv überrascht. Mir ging es in Varansai sehr gut und das kann ich nicht immer von meiner Zeit in Indien behaupten. Der Verkehr, die Abzockerei, Gewalt, Dreck, all das habe ich auch in Indien erlebt, überall und immer wieder. Und ich wusste manchmal nicht wie ich das noch aushalten soll. Aber gerade In Varanasi, in den kleinen Gassen der Altstadt habe ich mich total sicher gefühlt, ich fand die Atmosphäre toll. Vielleicht hattet ihr in Varansai euren Indienkoller, den scheinbar jeder bekommt und es hat nichts direkt mit der Stadt zu tun. Manchmal wird einem einfach alles zu viel. Varanasi war für mich auf jeden Fall die Reise wert!

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 10.08.2015

      Hi Julia,
      freut uns, wenn du die Stadt ganz anders erleben konntest!

      Mein Indienkoller begleitet mich schon etwas länger :D In Delhi wollte ich am liebsten direkt in den Flieger steigen und auch Jaipur war für mich extrem nervig. Aber Varanasi hat – wie gesagt – alles noch mal übertroffen, was wir bisher erlebt haben.

      In Kalkutta können wir aber gerade ganz gut Abschied von Indien nehmen. Hier ist wieder alles viel geordneter und es gibt sogar Straßenbahnen :P

      Nur noch einmal schlafen und dann geht es ab nach Indonesien! Jippie!

      • Roswitha Pongratz-Schunger | 20.09.2018

        Hallo ich war auch letztes Jahr in Indien varanasi bei meinem Bruder, der dort studiert, gut man kann Indien mit Deutschland nicht vergleichen, die ältere Generation in varanasi wollen nichts verändern.
        Und ehrlich gesagt sind die meisten deutsche sowieso etwas verwöhnt.
        Ich wusste das varanasi nie so sauber sein wird, aber ich bin keine Lady, das sagte ich zu meinem Bruder auch.
        Jedes Land hat andere Sitten.
        Ich fand den Fluß in varanasi sehr schön, da gingen wir abends immer mit Freunden hin.

        Und ich gehe wieder nach varanasi, die Zeit dort war zu kurz.

    • Florian | 10.08.2015

      Schließe mich Julia an, ich fand die kleinen Gassen super und die Ghats auch. Mein GH war direkt am Ghat und die haben gegenüber Tag und Nacht gesungen. tolle Atmosphäre.

      Wenn in Varanasi gar nix mehr hilft, hilft übrigens immer noch ein Bhang Lassi ;)

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 10.08.2015

      Zugegeben, die Gassen waren teilweise schon echt charmant. Aber mir war das trotzdem alles zu voll, dreckig und zu geruchsintensiv.

  • inka | 11.08.2015

    Ich hab den Artikel ehrlicherweise wegen der Überschrift gelesem, shame on me (oder Lob für Euch: hat funktioniert ;), denn nach Indien zieht mich tatsächlich überhaupt nichts, obwohl ich generell ein sehr neugieriger Mensch bin. Indien stelle ich mir – nein, ich formuliere das anders: MICH in Indien stelle ich mir genauso vor wie Du Dich hier beschreibst: Total abgenervt vom Dreck und der Rücksichtslosigkeit. Ich glaube einfach, Indien und ich, wir sind nicht füreinander geschaffen. Schön beschrieben.
    VG
    /inka

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 11.08.2015

      Hi Inka,
      danke und schön, dass du zu uns gefunden hast :) Die Erlebnisse aus Varanasi würde ich aber nicht auf ganz Indien übertragen. Klar, in abgeschwächter Form gibt es den Dreck, das Chaos usw. auch in anderen Teilen des Landes. Aber wir haben die Zeit dort viel mehr genießen können. Den Süden des Landes schauen wir uns bestimmt auch noch mal intensiver an. Und Ladakh ist soooo schön…
      Liebe Grüße

  • Bettina Dellemann | 27.12.2016

    Namaste!

    Lese teils mit Freude Eure Zeilen der Weltreise-Stationen, allerdings die Erfahrungen, die Ihr in varanasi gemacht habt kann ich nicht nachvollziehen. Bin im letzten Jahr zum 2.ten Mal dort gewesen und war wieder sehr sehr begeistert. Auch meinMann und meine Freundin, die mit mir 6 Wochen in Indien unterwegs waren. Dies war unsere 10.te reise , in einem Monat wird es die 12.te. Schade, im letzten Jahr kam uns varanasi so sauber vor, wir waren erstaunt. Haben unter anderem einen Spaziergang entlang der Ghats gemacht, minimum 1 bis 1,5 Std.Gehweg, es war überall sehr sauber. Eine Abzocke haben wir auch nicht erlebt. Nun, Indien…entweder man liebt es oder man kehrt nie wieder.
    Gruß Shivatri

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 11.09.2017

      Hallo Bettina,
      vielen Dank für deinen Kommentar! :) Es freut mich, dass du bessere Erfahrungen in Varanasi gemacht hast. Vielleicht haben wir wirklich einen schlechten Zeitpunkt erwischt. Aber mich reizt es nun überhaupt nicht mehr, die Stadt ein zweites Mal zu betreten.
      Viel Spaß auf der kommenden Indien-Reise! LG Francis

  • Carina | 15.03.2017

    Ich war neulich das erste Mal in Varanasi und war begeistert. Mir hat es dort sehr gut gefallen. Die Ashrams, die Ghats, die ganze Atmosphäre war dort einfach überwältigend. Kalkutta, Delhi und Puri haben mir auch gut gefallen, aber Varanasi hat mich am meisten berührt.

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 11.09.2017

      Es freut mich, dass du die Stadt genießen konntest :) Mir ging es leider nicht so. Liebe Grüße, Francis

  • Uli | 29.08.2017

    Mir ging es ähnlich wie Julia. Ich werde wieder nach Varanasi reisen, sobald es mir die Zeit erlaubt. Ich habe noch so viele Ideen und jetzt auch noch ein tolles Buch über die stadt gefunden….Diese Abzocke habe ich nicht schlimmer als an anderen plätzen erlebt. Aber es gibt immer wieder Höhepunkte, so auch in Varanasi: irgend ein schmuddliger Asket streicht mir Farbe auf die Stirn und hält dann gleich die Hand auf. Ich gebe ihm eine Schein zum Wechseln, Er steckt ihn aber ein und sagt: Mein Segen ist das Wert! …und geht von dannen…

    Uli

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 11.09.2017

      Hallo Uli,
      ich hoffe, dass du auch bei deiner nächsten Varanasi-Reise nicht solche Eindrücke sammeln musst wie wir und du die Stadt wieder in guter Erinnerung behältst. Wir wurden aber auf all unseren Reisen noch nie so massiv bedroht und bedrängt wie in dieser Stadt. Deswegen wird es mich wohl kaum ein zweites Mal nach Varanasi ziehen.
      Liebe Grüße, Francis

  • Peter Odermatt | 04.01.2018

    Hallo Francis,
    Vielen Dank für Eure super Reiseberichte.
    Ich war in Varanesi und habe mich gut gefühlt , dass es ziemlich schmutzig dort ist, kann ich nicht bestreiten. aber das ist es in vielen anderen Innnenstädten in Indien auch. Geh mal nach Guhawathi . Das selbe Abzocken, Bedrängen und Bedrohen, wie du es beschreibst habe ich in AGRA erlebt. Einmal musst ich vor den Ritschka Fahrern in Innere des Bahnhofs flüchten um dieser Meute zu entkommen. ( die Ritschka Fahrer dürfen den Bahnhof nicht betreten.) In Varanesi wollte mich mein Chauffeur und ein Bootsführer legen, habe aber aufgepasst. Die Stadt ist aber gerade weil es ein Mittelpunkt der Hindu Kultur ist einen Besuch wert.

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 11.01.2018

      Hallo Peter,
      freut mich, wenn du Varanasi anders wahr genommen hast :) LG Francis

  • Susi | 05.05.2018

    Bin echt geschockt von diesem Blogeintrag…
    Natürlich kann jeder über alles schreiben aber Varanasi ist eine der heiligsten Städte der Welt und bedeutet vielen Menschen alles… Wie wichtig ist es für einige einmal dort gewesen zu sein.
    Und dann lest man sowas…
    Wieso reist ihr nach Indien wenn ihr Dreck und Chaos nicht abkönnt? :D
    This is real amazing India!!!
    Bhang Lassis Leichenverbrennungen Sadhus der heilige Ganga
    Gibt es mehr Abenteuer in einer Stadt?
    Varanasi die kleinen Gassen mit den Kühen den bezaubernden Shiva/Parvati/Ganesha Fließen oder Malereien. Die schönen Shops. Liebe Menschen mit denen ich immer noch in Kontakt stehe. Heilige Tempel.
    Und natürlich der heilige Fluss Mother Ganga.
    Dies ist eine heilige und so wichtige Stadt für sooo viele Menschen.
    Und ihr kommt einfach her und meckert rum
    Das Problem ist einfach nur dass ihr eure Reiseliste abhacken wollt und überall hinreisen wollt ob’s euch interessiert oder nicht.
    Normal sind mir solche „Reisende“ egal. Aber hier wird über eine heilige Stadt geschrieben…. Die vielen Freunden von mir sehr viel bedeutet.
    Wie respektlos findest du es wenn Inder sagen wie schlimm und langweilig ist der Vatikan oder dieses Kloster ist echt shit
    Und dann noch einen Blog darüber machen…
    Man sollte wirklich nur dort hin reisen was man unbedingt sehen und erleben möchte und dann andere Länder und Kulturen und Religionen respektieren wie sie sind.

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 03.07.2018

      Liebe Susi,
      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und bitte entschuldige, dass ich jetzt erst antworte.

      Schocken wollte ich niemanden, sondern nur meine persönlichen Eindrücke wiedergeben. Ich will damit niemanden angreifen oder verurteilen. Es tut mir leid, falls ich dich persönlich angegriffen habe.

      Nun aber zu den Fakten: Wir waren fast ein halbes Jahr in Indien und haben definitiv nicht nur irgendwelche Listen abgehakt. Wir würden behaupten, dass wir das Land mit seinen guten und schlechten Seiten ziemlich gut kennen. Auch für Varanasi haben wir uns fast eine Woche lang Zeit genommen. Statt einer heiligen Atmosphäre ist in unseren Köpfen aber vor allem die Aggression hängen geblieben, die uns entgegengebracht wurde. Und ich fühle mich meinen Lesern auch verpflichtet, über negative Dinge zu berichten. Dabei geht es nicht um polemisches Meckern oder das Schüren von Intolerant, sondern um eine möglichst authentische Berichterstattung. Welche Schlüsse man daraus zieht, bleibt ja jedem selbst überlassen. Ich finde, dass es genug positive Berichte über Varanasi im Netz zu lesen gibt.

      Übrigens haben uns vorab auch andere Inder vor Varanasi gewarnt. Meine Kritik spiegelt also nicht nur meine westliche Sicht dar, sondern selbst im Land wird ähnlich gedacht. Für viele andere Inder wiederum ist Varanasi der heiligste Boden überhaupt. Wer Indien kennt, weiß, dass es in dem Land eben oft nicht nur eine Wahrheit zu einem Thema gibt.

      Ich hoffe, du verstehst nun etwas besser, was ich mir bei diesem Blogbeitrag gedacht habe. Es freut mich für dich, wenn du Varanasi mit positiven Gefühlen verbindest.

      Beste Grüße und weiterhin viele schöne Erlebnisse auf deinen Reisen,
      Francis

    • Samanta | 06.09.2018

      Susi ich muss zu der „Heiligen Stadt“ was los werden!
      Natürlich ist sie für viele heilig aber wie mir ein Hindu in Varanasi gesagt hat „god is money“ und darum geht es hauptsächlich in dieser Stadt. So viel Egoismus und Unehrlichkeit habe ich selten gesehen und das von einer Stadt die mich interessiert hat wegen dem spirituellen.

      Der Text ist nicht diplomatisch geschrieben aber das muss er auch nicht. Es wird über persönliche Reiseberichte erzählt da darf man auch mal seinem Frust freien Lauf lassen. Nicht alles ist perfekt und was lernt man in Indien… Shaanti Shaanti ;)

  • Bettina Dellemann | 13.08.2018

    Buchtipp für Indien – Andreas Altmann, Triffst Du Buddha töte ihn

  • Samanta | 06.09.2018

    Ich bin seit Monaten in Indien unterwegs. War im Norden, Himalaya, Süden und nun bin ich auf dem weg in den Westen.

    Ich kann mich nur deiner Meinung zu Varanasi anschließen. Es war von allen Städten in Indien einfach alles nochmal einen Tick extremer / schlimmer.

    Nette Gassen? Ja klar kannst du da ein paar Stunden rum schländern aber bitte nicht als allein Reisende Frau o. Frauen. Und nette Gassen sobald es dunkel wird bitte Komplet meiden. Hatten oft in Indien Probleme damit.

    Es muss nicht immer alles wunderschön sein. Nehmt den Text so wie ihr ist. Einfach ehrlich.
    Willst du eine extrem Erfahrung mit Schmutz abzocke und finsteren gestalten? Willst du deine Nerven mit den Fahrern auf die Probe stellen? Dann fahr nach Varanasi. Jede erfahren ist ein Stück zur Erkenntnis.

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 14.09.2018

      Hallo Samanta,
      vielen lieben Dank für deinen Kommentar und deine Unterstützung ;) Trotzdem schade, dass du Varanasi so erlebt hast wie ich. Wir hatten wohl eine ähnliche Route.
      Liebe Grüße und noch eine schöne Zeit in Indien, Francis

  • Ines | 03.01.2019

    In Indien liegt Licht und Schatten nah beieinander. Je heiliger die Stadt desto schmutziger, sagen manche. Ich selbst war in Vrindavan – ähnlich heilig wie Varanasi und kann sagen, es war eine traumatische Erfahrung für mich. In der Stadt der Witwen. Auch sehr heilig mit vielen Pilgern und Tempeln. Der Yamuna River war schwarz vor lauter Dreck aus Delhi. Die Luft neblig vom gelben Smog. Eine apokalyptische Stimmung ohne direkten Sonnenschein. Die Kinder und Frauen haben mir am besten gefallen.
    Ich habe jetzt 5 Jahre gebraucht, um das zu verdauen und fliege auf Pilgerreise nach Südindien am Donnerstag. Die Angst ist fast verschwunden…
    Tat sat
    Ines

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 07.01.2019

      Liebe Ines,
      vielen Dank für deine offenen Worte. Wir wünschen dir eine ganz tolle Zeit in Indien und hoffen, dass du nicht noch einmal so negative Erfahrungen in Indien machen musst. Wir fanden den Süden generell entspannter.
      Beste Grüße,
      Francis

  • Martin Wieser | 17.09.2019

    Hi Francis,
    belustigt und mit einem zustimmenden Lächeln auf den Lippen habe ich deinen Bericht gelesen. Ich kann deinen Frust gut verstehen, mir ist es ähnlich ergangen als ich diesen Februar die Stadt besucht habe. Varanasi stand am Ende meines 2 Monatigen Indientrips und ich hatte mir schon eine psychische Hornhaut zugelegt, die geholfen hat die Zustände in dieser Stadt zu ertragen. Für mich war es wie überall in Indien, große Gegensätze, Schönheit und Elend dicht gepackt nebeneinander, aber eben noch eine Spur extremer als sonst. Ich werde weiterhin gespannt eure Berichte verfolgen. Tolle Bilder übrigens.
    Falls es euch interessiert, habe ich meine Erlebnisse aus der Sicht eines Endvierzigers hier niedergeschrieben: https://reisen-und-mehr.at/varanasi-die-heilige-stadt-am-ganges

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 01.10.2019

      Hallo Martin,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Varanasi ist wirklich noch extremer als alles was wir bisher in Indien erlebt haben. Dabei hatten uns ja sogar mehrere Inder vor der heiligen Stadt gewarnt. Vielleicht war es am Ende dann einfach eine selbsterfüllende Prophezeiung. :D Deinen Artikel lese ich mir dann gleich durch. Auf jeden Fall sehr coole Bilder!
      Beste Grüße,
      Francis

  • Marianne | 09.10.2019

    Hallo francis,
    Ich mach gerade eine vierwöchige Rundreise durch Indien. Die ersten zwei Wochen war ich mit einer Reisegesellschaft unterwegs, da mich jeder gewarnt hat, als Frau allein in dieses Land zu reisen. Am Schluss stand natürlich auch Varanasi an. Ich muss dir recht geben, der Dreck, die Abzockerei und dieser chaotische Lärm in den Straßen ist schlimmer wie in den anderen Städten wie Delhi, Jaipur, Orchha etc.
    Von Spiritualität habe ich dort leider nichts verspürt, eher die Geschäftemacherei dahinter. Auch das betteln fand ich dort wesentlich aufdringlicher. Für mich ist es eh schon schlimm, Kinder und Verkrüppelte betteln zu sehen, aber bei diesem Ansturm wollte ich einfach nur weg. Ich möchte nicht als herzlos gelten, aber wenn man in diesem Land seine eigene Machtlosigkeit so spürt, das wär mir dann doch Zuviel.
    Ansonsten habe ich in Indien so viel liebenswerte Menschen kennengelernt, wie ich es anfangs nicht für möglich gehalten habe…leider nicht in Varanasi.

    Liebe Grüße aus Goa
    Marianne

    • Francis Profilbild Hexagon
      Francis | 16.10.2019

      Hallo Marianne,
      vielen Dank für deinen langen Kommentar! Schade, dass du Varanasi ähnlich wahrgenommen hast wie ich. Wir hoffen aber, dass du die weitere Zeit in Indien voll genießen kannst.
      Liebe Grüße,
      Francis

  • Juliane | 28.10.2019

    Ja, Indien ist dreckig, es stinkt, überall liegt Müll, die Straße wird als Toilette genutzt, es ist voller Menschen (insbesondere an Pilgerstätten), … aber in Varanasi war es m. E. nicht viel krasser als in / an anderen Orten in Indien. Abgesehen von der Stelle, an der wir an einer Mülldeponiehalle vorbei mussten – da hat es echt sehr gestunken. Wir hatten ein einfaches Hostel am Fluss – gestunken hat es nicht. Ich empfand den Ganges sogar überraschend sauber – aber das hängt natürlich immer auch davon ab, was man erwartet und wie man sich vorbereitet hat. In Varanasi ist sicherlich mehr los, als in anderen Orten ohne einen heiligen Fluss. Aber es gibt auch Orte, an denen noch mehr los ist (z. B. in Haridwar). Und klar, die kleinen Gassen sind nicht ganz übersichtlich – wobei es ja inzwischen maps.me gibt und man sich ohne Guides zurechtfinden kann! Ich war schon mehrfach in Indien – das Land zieht mich einfach an. Ich muss aber zugeben, dass das Reisen dort enorm anstrengend ist – insbesondere die indischen Männer!

  • Stefanie | 07.11.2019

    Während des monsuns ist es sicher nicht sehr angenehm in indien.

  • Frankfurter | 12.11.2019

    Naja, deine Eindrücke ersparen uns ja noch die richtig unangenehmen Dinge in Varanasi. Ich plane derzeit meinen Indien-Urlaub und habe während meiner Rechersche herausgefunden, dass Varanasi sozusagen die Stadt des Sterbens ist. Nicht nur werden Leichen an den Ufern des Ganges verbrannt, sondern auch direkt im Wasser versenkt, wo sie dann vor sich hin verrotten. Das muss wohl brutal stinken und die Mensche baden noch darin und trinken aus dem Wasser.
    Soweit ich das verstanden habe, ist Varanasi mit einem schweren Verkehrsunfall auf der anderen Straßenseite vergleichbar: was man sieht, ist schockierend und gleichzeitig schafft man es nicht, seine Augen davon abzubringen.
    Ich werde Varansai ganz sicherlich meiden! Danke für eure Warnung!

  • Adrian | 12.11.2019

    Wer Varanasi nicht gesehen hat, hat Indien nicht gesehen !
    Varanasi ist wie’s ist und bez. Bettelei, Armut, Umweltverschmutzung (Müll) ist Varanasi längst nicht beim Extremsten, was man in Indien erleben kann.
    Wir, meine Frau und ich, waren 2016 u.a. in Varanasi und haben die übliche Abzockerei wie auch andernorts in Indien erlebt, nicht mehr und nicht weniger.
    Ich behaupte jetzt mal, wer in Indien auch mit spirituellem Hintergrund, oder zumindest mit wirkl. Interesse daran, bereist, dem «bekommt» Indien wesentlich besser, als dem typischen westlichen Reisenden, dem auch oft auch jeglichen Respekt vor der vedischen Kultur fehlt.
    Da wird schnell mal was belächelt, was man selber nicht verstehen kann oder will.
    Wie dem auch sei, wir werden im 2020 wieder in Indien reisen und unter Anderem ist Varanasi auch wieder auf dem Reiseplan.
    Noch ein kleiner Hinweis, wer neben Vrndavan o. Varanasi noch eine andere heilige Stadt in Indien besuchen möchte, dem sei Haridwar u./o. Dwaraka (Gujarat) empfohlen. Viel weniger westl. Touristen, aber beides sind sehr wichtige Pilgerorte für Hindus.

  • Ines | 19.11.2019

    Wer meint spirituell zu sein, sollte gar nicht erst nach Indien reisen – Thema Varanasi ja oder nein. Einmal Indien ist doch ausreichend, oder etwa nicht? Ein Langstreckenflug dieser Art produziert 8 Tonnen CO2 wie wir mittlerweile alle wissen. Wo bleibt das Gewissen? Flugzeuge sind neben Kreuzfahrtschiffen die größten Drecksschleudern. Ich würde auch so gerne noch an die vielen schönen Orte auf diesem wundervollen Planeten reisen. Die Versuchung ist groß! Verantwortungsvolles Dasein gerade als Yogi fordert jedoch Enthaltsamkeit. Deshalb reisen wir nun zum Beispiel an den Bodensee. Da hat man als Frau auch ein entspannteres Dasein.
    Herzlichen Gruß

  • Adrian Bobst | 20.11.2019

    Grüss Gott Frau Moralapostel
    Entspannen sie sich ein wenig, nehmen sie die BG (BG = Bhagavad Gita) zur Hand, lesen sie ein bisschen dort drin und dort werden sie auf die Wörter „Kali Yuga“ stossen und dann retten sie kurz mal ganz enthaltsam die Erde.
    Herzlichen Gruss

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