Lust auf Dschungel-Abenteuer? Dann komm mit uns in den Bako-Nationalpark

Es war der schönste Regenwald, den wir bisher gesehen haben: Der Dschungel im Bako-Nationalpark. In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Abenteuer hier auf dich warten und geben dir alle Infos, die du für deine Reise nach Borneo wissen musst.

Mitten im Dschungel des Bako Nationalparkes

Der Bako-Nationalpark ist der älteste und kleinste Nationalpark auf Borneo. Bako heißt in der Sprache der lokalen Bevölkerung Mangrovenwald. Und genau das ist es, was du als erstes bei deiner Anreise sehen wirst. Entlang der Küste befinden sich mehrere Mangrovenwälder. Im Hinterland jedoch erstreckt sich der Urwald mit einer faszinierenden Vegetation und vielen exotischen Tieren.

Die lustigsten Affen der Welt

Besonders beliebt bei Touristen ist der Bako-Nationalpark wegen der Nasenaffen (Proboscis Monkeys). Die sehen einfach urkomisch aus! Mit ihrer langen Nase (Männchen haben längere – wie sollte es anders sein), dem dicken Bauch, den knallroten Geschlechtsteilen und den Beinen die so aussehen, als hätten die Primaten Leggins an. Dazu machen die Nasenaffen teilweise einen Gesichtsausdruck, über den wir einfach nur lachen konnten. Welchen evolutionären Vorteil die Nasenaffen durch ihren Körper haben, konnten wir uns bisher nicht erklären.

So witzig wie die Nasenaffen aussehen, so gefährdet sind sie auch. Sie sind nur noch in einigen Teilen Borneos zu finden. Durch die starke Abholzung des Regenwaldes werden die Nasenaffen als stark gefährdet eingestuft.

Die beste Zeit, um die Nasenaffen zu sehen, ist am frühen Morgen und am Nachmittag. Zu diesen Zeiten kannst du sie vielleicht auf bestimmten Trails sichten (siehe Tabelle unten), wenn du leise und achtsam durch den Dschungel läufst. Aber auch direkt vor dem Hauptgebäude (HQ) tauchen die Nasenaffen häufiger auf.

Bako-Nationalpark-Wanderrouten-Karte
Wandern durch den Bako-Nationalpark

Es führen mehrere Wanderungen durch den 27 km2 großen Bako-Nationalpark. Die Wege sind sehr gut ausgeschildert und mit Farbcodes versehen. Leider ist der östliche Teil des Nationalparks gerade wegen Bauarbeiten geschlossen. Das fanden wir jedoch nicht weiter tragisch, da dieser Teil des Dschungels so abgelegen ist, dass wir im Dschungel hätten übernachten müssen.

Trail Nummer, Name & FarbcodeEntfernung & Zeit/StreckeBemerkung
1. Tanjung Sapi
(Rot/Weiß)
400 m
30 min
Nasenaffen
2. Teluk Delima
(Weiß/Blau)
1 km
45 min
Nasenaffen
3. Teluk Paku
(Weiß)
800 m
1 h
Nasenaffen
4. Ulu Assam
(Rot/Blau)
700 m
1 h 15 min
Nasenaffen
5. Teluk Pandan Besar
(Gelb)
1,9 km
1 h
6. Teluk Pandan Kecil
(Gelb)
2,6 km
1,5 h
„Sea Stack“ (vom Strand aus nicht sichtbar. Nur mit Boot erreichbar), fleischfressende Kannenpflanzen
7. Tajor
(Weiß/Rot)
3,5 km
2,5 h
Wasserfall (führt je nach Saison nur wenig Wasser; am besten vorab beim HQ erkundigen, ob sich der Weg lohnt)
8. Seralt
(Gelb/Weiß)
2,2 km
1,5 h
9. Tanjung Rhu
(Gelb/Rot)
4,2 km
2,5 h
10. Lintang
(Rot)
5,8 km
3,5 h
Rundweg durch alle Vegetationsarten des Parks; u.a. mit Kannenpflanzen (Pitcher Plants)
11. Ulu Serait
(Gelb/Blau)
4,8 km
3 h
12. Teluk Sibur
(Schwarz/Rot)
5,5 km
3,5 h

Es gibt noch vier weitere Trekking-Touren, die jedoch zurzeit geschlossen sind, damit sich die Natur in diesem Gebiet ungestört weiterentwickeln kann.

Der Lintang Trail führt im Kreis. Bei allen anderen Trails musst du die voraussichtliche Wanderzeit verdoppeln, da du denselben Weg zurücklaufen musst. Wir haben auf den Wanderungen oft angehalten und viel fotografiert. Solche Pausen sind bereits bei den Zeitangaben berücksichtigt.

An manchen Stränden kannst du ein Boot zurück zum Hauptquartier nehmen. Ich würde mich jedoch nicht darauf verlassen, da die Gezeiten und das Wetter Bootsfahrten unmöglich machen können. Wir haben ein Boot vom Teluk Pandan Kecil zurück zum Hauptquartier für 30 Ringgit (3 Personen) genutzt.

Auf keinen Fall verpassen: Die Nachtwanderung

Du solltest dir auf gar keinen Fall die Nachtwanderung entgehen lassen! Nach Einbruch der Dunkelheit um 20 Uhr startet die Tour vom Hauptgebäude der Parkverwaltung. Drei Guides haben unserer Gruppe (9 Personen) jede Menge (nachtaktive) Tiere gezeigt, die wir ohne sie niemals gefunden hätten. Bei den „Fundstücken“ war ein schlafender Eisvogel, zwei grüne Vipern, leuchtende Pilze, Baumsteigerfrösche, Spinnen, einen Skorpion und viele Insekten. Die Tour war für eine Stunde angesetzt, doch die Guides haben uns gleich zwei Stunden durch die Nacht geführt. Die Wanderung hat 10 Ringgit pro Person gekostet, was sich mehr als gelohnt hat!

Wenn du etwas mehr Glück hast als wir, kannst du vielleicht Schildkröten, einen Plumploris (sehr selten), eine Python oder Riesengleiter sehen.

Neben der geführten Nachtwanderung kannst du – ausgestattet mit einer Taschenlampe – im Dunkeln allein zum Bootsanlegestelle laufen (Achtung: Nicht die vielen Krebse auf dem Weg platt treten!). In den Mangroven leuchten ganz viele Glühwürmchen. Mit etwas Glück hast du bei gutem Wetter zudem einen wunderbaren Sternenhimmel über dir. Durch die fehlenden Lichtquellen in der Umgebung werden sehr viele Sterne sichtbar.

Tiere im Bako-Nationalpark

Die Artenvielfalt im Bako-Nationalpark hat uns wirklich beeindruckt. An dieser Stelle versuche ich, die Tiere aufzulisten, die wir entdeckt haben.

Vögel: Eisvogel (schlafend; Sichtung sonst am Morgen in der Nähe der Mangroven möglich), Adler (am Meer), Schwarzflügel-Iora, Salanganen
Reptilien: Grüne Viper, Braune Baumschlange, Meeresschildkröte (bei Bootsfahrt am Sea Stack), verschiedene Geckos
Säugetiere: Bartschweine, Nasenaffen, Hirschferkel, Langschwanzmakaken, Rosafarbige Delfine (bei Bootsfahrt gesehen – sehr selten)
Insekten: Gespenstschrecken, Glühwürmchen, Heuschecken, Spinnen, Diverse Schmetterlinge
Sonstiges: Baumkletterfrosch, Skorpion, diverse Krabben mit knallbunten Panzern und Scheren, Schlammspringer, riesige Qualle (bei Bootsfahrt am Sea Stack)

Dinge, die du unbedingt beachten solltest

Dir ist sicher klar, dass der Regenwald kein Freizeitpark ist. Hier leben viele Tiere, die lebensgefährlich sein können. Wie uns ein Bootsmann erklärte, gibt es selbst einige Pflanzen, die Menschen gefährlich werden können. Ein Einheimischer soll erblindet sein, weil er den Saft eines Strauchs ins Auge bekommen hat. Deswegen solltest du die folgenden Ratschläge unbedingt beachten:

Bevor du zu einer Wanderung aufbrichst, musst du dich in einem Buch beim HQ eintragen und angeben, welchen Trail du laufen wirst. Vergesse nicht, dich nach deiner Rückkehr wieder anzumelden.

Gehe nicht an den Stränden baden. Es wurden Krokodile in der Region gesichtet. Außerdem gibt es giftige Strechrochen und große Quallen im Meer.

Verlasse niemals die ausgeschilderten Pfade. Das ist in deinem eigenen Interesse und zum Schutz der Pflanzen.

Auch auf den Pfaden solltest du aufpassen. Vor allem in Wassernähe laufen viele kleine Krebse auf den Wegen herum. Aber auch andere Dschungelbewohner wie Schlangen, Spinnen oder Skorpione könnten deinen Weg kreuzen. Bitte nehme Rücksicht auf die kleinen Bewohner des Nationalparks.

Sehr aufdringlich können die Affen werden. In der Nähe von Makaken solltest du keine Plastiktüten oder Wasserflaschen sichtbar durch die Gegend tragen. Je nach Laune versuchen die dreisten Gesellen, dir das potentielle Futter abzunehmen. Wenn du versuchst, dich zu wehren, kann dich schnell eine ganze Gruppe angreifen. Falls es sich doch nicht verhindern lässt, dass du mit einer Plastiktüte an einer Makaken-Gruppe vorbei läufst, dann suche dir ein paar Steine o.Ä. Wenn du merkst, dass sie dir näherkommen, tue so, als würdest du sie abschießen wollen. Makaken bekommen dann Angst und fliehen erfahrungsgemäß. Zur Not feuerst du ein paar Warnschüsse ab.

Makaken auf der Brücke zum Hauptquartier
Makaken warten auf der Brücke zum Hauptquartier

Wenn du dich bei einer Wanderung an einem Ast/Baumstamm abstützen möchtest, schau ihn dir vorher genauer an. Viele Tiere können sich extrem gut tarnen. Aber allein in eine „Termiten-Straße“ hineinzugreifen, kann sehr unangenehm werden – vertrau mir.

Auf allen Wanderungen solltest du ausreichend Wasser mitnehmen. Es ist heiß, die Luftfeuchtigkeit ist hoch und bei allen Wanderungen wirst du gefordert werden. Trinke viel! Falls du merkst, dass du Kreislaufprobleme bekommst, mache eine Pause. Elektrolyte können zu dem eine sinnvolle Ergänzung sein, um die ausgeschwitzen Nährstoffe dem Körper zurückzuführen.

Es kann wirklich gefährlich werden, nachts ohne erfahrenen Führer durch den Regenwald auf Borneo zu laufen. Sei deswegen spätestens zum Sonnenuntergang zurück beim Hauptquartier.

Noch ein Tipp für Drohnen-Piloten: Flüge müssen vorab genehmigt werden. Die Mitarbeiter sind total nett und uns wurde das Fliegen an den Stränden unter der Voraussetzung erlaubt, dass keine Affen in der Nähe sind.

Übernachten im Bako-Nationalpark

Du solltest unbedingt versuchen, im Bako-Nationalpark zu übernachten. Wenn du nur für einen Tagestrip in den Park fährst, wirst du viele wunderbare Ecken verpassen. Besser ist es da, zwei Nächte im Park zu bleiben, damit du weit in den Dschungel hineinlaufen und an einer Nachtwanderung teilnehmen kannst.

Unsere Hütte im Bako-Nationalpark auf Borneo

Die Zimmer lassen sich ausschließlich über die Parkverwaltung buchen. Du solltest so früh wie möglich reservieren, da die Räume manchmal bereits Monate im Voraus ausgebucht sind. Zimmerbuchungen kannst du auf dieser Website online vornehmen. Der Prozess ist etwas umständlich, aber dafür hast du Gewissheit, dass du ein Zimmer bekommst. Von telefonischen Reservierungen solltest du absehen. Das ging bei mehreren Backpackern nach hinten los.

Es gibt mehrere Zimmer-Kategorien. Am günstigsten ist ein Bett im Schlafsaal. Die Zimmer sind jedoch sehr feucht, äußerst geruchsintensiv (Füße!), nicht sonderlich sauber und es gibt nicht einmal eine Decke zum Bett dazu. Nur damit du vorgewarnt bist.

Wir empfehlen dir daher eher ein privates Zimmer zu buchen. Die Räume sind sauber und mit einem Ventilator ausgestattet. Je nach Kategorie gibt es auch ein eigenes Bad. Wir haben ein Dreibettzimmer für 100 Ringgit pro Nacht gebucht, bei dem wir uns ein Bad und eine Küche mit einem anderen Zimmer geteilt haben. Das war für einen Nationalpark auf Borneo völlig in Ordnung.

Egal für welches Zimmer du dich entscheidest: Denke immer daran, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Andernfalls könntest du Besuch von den Affen bekommen, die deinen Rucksack nach etwas Essbarem durchsuchen.

Anreise zum Bako-Nationalpark

Die nächstgelegene Stadt ist Kuching, das du bequem mit dem Flugzeug erreichen kannst. Von dort aus kannst du den roten öffentlichen Bus der Linie 1 nehmen, der jeweils zur vollen Stunde zum Nationalpark aufbricht. Einsteigen kannst du am Burger-Laden (stündlich ab 6:07 Uhr) gegenüber vom Riverside Majestic Hotels auf der Jalan Tunku Abdul Arhma. Die Fahrt kostet dich 3,50 Ringgit. Alternativ kannst du in etwa 30 Minuten mit einem Minivan für 5 Ringgit fahren (Bus ist umweltfreundlicher). Die Minivan-Fahrer lauern an den Bushaltestellen auf dich.

Egal ob du den öffentlichen Bus, einen Minivan oder ein Taxi nimmst: Die Fahrt endet im Bako-Dorf (Kampung Bako). Dort musst du dich mit deiner Reisepass-Nummer registrieren, die Eintrittsgebühr von 20 Ringgit bezahlen und auf ein Boot umsteigen (Hin- und Rückweg für 40 Ringgit), das dich schließlich zum Jetty im Nationalpark bringt.

Öffnungszeiten des Schalters im Bako-Dorf:
Montag – Donnerstag: 08.00 bis 13.00 Uhr & 14.00 bis 17.00 Uhr
Freitag: 08.00 bis 11.40 Uhr & 14.00 bis 17.00 Uhr
Wochendende & Feiertage: 08.00 bis 13.00 Uhr & 14.00 bis 17.00 Uhr

Hinweis: Da die Fahrt nur bei Flut möglich ist, solltest du dich vorab über die Gezeiten schlau machen. Ein anschauliches Diagramm dazu findest du hier unter diesem Link. Versuche möglichst während der Flut im Bako-Dorf anzukommen. Die Abfahrtszeiten verschieben sich durch die Wetterlage bzw. durch die Gezeiten. Wenn du sichergehen möchtest, kannst du dich in deiner Unterkunft in Kuching über die aktuelle Lage informieren.

Schon bei der Bootsfahrt beginnt das Abenteuer! Du fährst an Mangrovenwälder vorbei und siehst schon die ersten abstrakten Felsformationen.

Sobald du am Jetty im Nationalpark ankommst, folgst du dem Pfad auf der rechten Seite bis zum Hauptquartier, wo du die Schlüssel für dein Zimmer und eine Landkarte bekommst, in der alle Wanderungen eingezeichnet sind.

Verpflegung im Bako-Nationalpark

Essen im Hauptquartier des Bako-Nationalparks
Cafeteria im Hauptquartier

Im Nationalpark gibt es nur eine einzige Cafeteria, in der du Essen und Getränke bekommst. Es ist ein Buffet aufgebaut, das zu allen Mahlzeiten sehr ähnlich ist: Es wird immer Reis, Nudeln, Gemüse und Fleisch serviert. Am Morgen bekommst du zudem Toast. Die Cafeteria ist ab 7 Uhr mit einigen kurzen Unterbrechungen bis 22 Uhr geöffnet.

Vom Kuchen würde ich die Finger lassen. Zum einen schmeckt er nicht und zum anderen liegt er sehr lange in der Hitze, was manchmal durch Schimmel-Stellen sichtbar wird.

Da die Zutaten alle erst in den Bako-Nationalpark gebracht werden müssen, sind die Preise deutlich höher als in Kuching. Ein Wasser kostet 4 Ringgit (etwa 2 MYR in Kuching) und pro Mahlzeit haben wir etwa 20 Ringgit pro Nase bezahlt. Die Preise sind also noch vertretbar.

Viel Spaß im Dschungel vom Bako-Nationalpark

Nun kennst du alle wichtigen Fakten für deinen Besuch im Bako Taman Negara. Falls doch noch Fragen offen geblieben sind oder du schon eigene Erfahrungen auf Borneo gesammelt hast, hinterlasse uns doch einfach einen Kommentar! Wir würden uns riesig über eine Nachricht von dir freuen!

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Über den Autor

Hey, ich bin Francis – Weltenbummler, Blogger und Drohnenpilot. Seit Januar 2015 reise ich mit Bina um die Welt. Immer im Gepäck ist eine Kamera-Drohne, mit der wir die schönsten Plätze aus der Luft festhalten. Auf unserem Blog teilen wir mit dir die besten Tipps für deine nächste Reise. Hast du noch Fragen zu diesem Artikel? Dann schreibe uns doch in den Kommentaren!

Diskussionen zum Thema

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  • Lena | 05.01.2020

    Hallo ihr Lieben,
    Wir werden nächste Woche in unser Abenteuer starten. Dabei sind wir auch ein ein paar Tahe in Kuching. Natürlich soll es auch in den Bako Nationalpark. Bisher bin ich noch etwas besorgt wegen der kleineren oder größeren Gefahren die dort so lauern können ;) Habt ihr ggf. noch Tipps in Bezug auf Kinder? Wir reisen nämlich mit unseren Kids (fast 3 und 1) an. Ich denke die kürzeste Strecke wird uns dann schon reichen.

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